Onlineumfrage & Zielgruppenbefragung

Falls ihr auf Facebook unterwegs seid, habt ihr es vielleicht mitbekommen: Ich habe eine erste Umfrage gestartet, um heraus zu bekommen, ob es wirklich eine Nachfrage nach Gewürzen gibt und wie das Kauf- und Kochverhalten meiner Zielgruppe so aussieht. Insgesamt haben über 250 Personen teilgenommen und ihre Erfahrungen und Wünsche mit mir geteilt, danke dafür!
Es sind in jedem Fall sehr viele spannende Ergebnisse dabei herausgekommen, die mich ein ganzes Stück weiter bringen und mir helfen, mein Konzept zu finalisieren. Falls ihr mögt, könnt ihr immer noch sehr gerne teilnehmen, hier gehts direkt zur Umfrage.

Und hier nun ein Auszug aus den Ergebnissen:

Verwendung von Gewürzen

Immerhin 83% der Befragten kochen mehrmals die Woche selbst mit Gewürzen, es scheint also die richtige Zielgruppe erreicht worden zu sein. Keine wirklich große Überraschung: die beliebtesten  Gewürze sind Salz (88%), Pfeffer (86%) und Paprika (66%). Dahinter folgenden die exotischeren Gewürze wie Chili (57%), Currymischungen (43%) und Muskatnuss (41%), aber auch Kurkuma (35%),  Zimt (21%) und Ingwer (31%) sind sehr beliebt.

Worauf es bei Gewürzen ankommt

Das wichtigste Qualitätsmerkmal ist eindeutig und weit abgeschlagen der Geschmack mit 98%. Der Zielgruppe ist der Preis im Verhältnis weniger wichtig als weitere Qualitätsmerkmale wie der Verzicht auf Aromen & Zusatzstoffe oder der Geruch (23% gegenüber 58% bzw. 53%). Außerdem legen die Teilnehmer großen Wert auf Herstellung und Herkunft ihrer Gewürze: Bio-Label (39%) sowie Fairtrade (25%) und Transparenz über die Herkunft (20%) sind vielen wichtig. Somit lässt sich sagen, dass der Preis zwar eine etwas größere Rolle spielt als die Herkunft, aber weit hinter der Qualität liegt. Gar nicht (oder unbewusst) wichtig sind den Befragten dagegen die Marke (1%) sowie Verpackung & Design (7%).

(Online-)Kaufverhalten

Gewürze werden am häufigsten im Supermarkt (z.B. EDEKA, REWE) gekauft (67%), direkt danach folgen bereits der Bio-/Feinkostladen, bei dem über die Hälfte der Befragten einkauft (53%) sowie der Wochenmarkt mit 30%. Online wird wenig gekauft, wenn, dann in Gewürz-Onlineshops (16%) und auf Marktplätzen (6%). Mehr als die Hälfte der Teilnehmer kauft mehrmals im Jahr Gewürze, also alle paar Monate (53%) oder häufiger (alle paar Wochen, 33%). Die Hälfte aller Befragten ist bereit, bis zu 10€ im Monat für Gewürze auszugeben (49%), 39% immerhin bis zu 5€. Gut ein Viertel hat Gewürze schon einmal online bestellt (27%) und zwar hauptsächlich auf Marktplätzen (Amazon, alles-vegetarisch.de) und bei den direkten Wettbewerbern (Bremer Gewürzhandel, Just Spices, Zauber der Gewürze). Die Gründe, warum bislang noch nicht online gekauft wurde, sind wenig überraschend: zu umständlich (49%), Shops sind nicht bekannt (39%), man kann nicht probieren oder riechen (39%) oder es dauert zu lange (31%). Gute Onlineshops zeichnen sich vor allem durch eine schnelle Lieferzeit (30%), ein großes Sortiment (52%) sowie guten
Service (48%) aus, erst danach folgen Preis und gute Usability ( je 37%).
Was in jedem Fall nicht zutrifft: die Produkte sind zu teuer (10%) oder die Befragten kochen gar nicht erst selbst (2%).

Markenbekanntheit

Wenig überraschend sind der Marktführer Ostmann (84%), bzw. sein Mutterkonzern Fuchs (67%) auch die bekanntesten Gewürzmarken. Aber direkt danach folgt schon eine „echte“ Bio-Marke: Sonnentor mit 59%. Lokal ist natürlich der Bremer Gewürzhandel sehr stark (33%), aber große Fairtrade-Marken sind auch sehr bekannt ( GEPA & Lebensbaum, jeweils 32%). Kleinere Startups und Gewürz-Onlineshops sind aktuell noch weniger bekannt, der direkter Wettbewerber – die Gewürzkampagne – kommt auf nur rund 5%, ebenso wie Ankerkraut, Gewürzmanufaktur aus Hamburg. Das größte Online-Startup Just Spices kommt allerdings mittlerweile auf 21% Bekanntheit, was auch daran liegen dürfte, dass sie mittlerweile in großen Supermarktketten gelistet sind.

Qualität & Preis

Die folgenden Fragen waren vor allem in Hinblick auf das „Pay what you want“-Konzept von großer Bedeutung. Herkunft & Transparenz sind der Zielgruppe wichtig (50%) – aber nicht so super wichtig wie die Qualität. Immerhin 92% sagen aus, dass sie prinzipiell bereit sind, einen höheren Preis für fairen Anbau zu zahlen. Auf die anschließende Frage, wieviel sie bereit sind zu zahlen, antworten die meisten (33%) aber dennoch nur 3€ für 50g fairen Pfeffer. 4€ wollen immerhin noch ein Viertel der Befragten, 5€ noch 18% bezahlen. Zum Vergleich: 50g schwarzer („unfairer“) Pfeffer von Ostmann aus dem Supermarkt kosten ca. 2,50€-3€). Interessant ist, dass 70% bereit sind, über dem Normalpreis zu zahlen, wenn sie den Preis selbst bestimmen könnten. Fast Niemand würde darunter zahlen (0,8%). Ein Viertel zahlt immerhin den kostendeckenden Preis (27%).

Verpackungsgröße und -art

Bei Pfeffer werden 50-100g-Packungen bevorzugt (50%), bei Chili und Zimt sind kleinere Größen mit max. 50g beliebter. Das Korken-Glas und die Metalldose sind die beliebtesten Verpackungen, die von YUMMY ausgewählte Kartondose zwar nur zu 10%, aber hier müssen auch andere Faktoren wie Preis und Umweltfreundlichkeit mit einbezogen werden. Beim Preis der Verpackung sind sich die Teilnehmer uneinig: knapp über die Hälfte (52%) würde nicht mehr Geld dafür ausgeben, 48% aber schon.

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